Deutscher in Belarus zum Tode verurteilt

Haftbefehl gegen Belarus-Diktator Lukaschenko

Auswärtiges Amt fordert Freilassung

Ein deutscher Staatsbürger ist in Belarus zum Tode verurteilt worden. Das Gericht in Minsk befand den Mann am Freitag des Terrorismus schuldig. Ihm wird vorgeworfen, an einem Terroranschlag im Mai 2021 auf einen Militärstützpunkt in Belarus beteiligt gewesen zu sein. Der Deutsche wurde in Abwesenheit verurteilt, da er sich derzeit in Deutschland aufhält.

Das Auswärtige Amt verurteilte das Urteil scharf. "Wir fordern die Freilassung unseres Staatsbürgers", sagte ein Sprecher des Ministeriums. Das Urteil sei "völlig inakzeptabel" und "eine Verletzung internationaler Rechtsstandards".

Der Fall hat die Spannungen zwischen Deutschland und Belarus weiter verschärft. Die Bundesregierung hatte bereits Sanktionen gegen Belarus verhängt und forderte die Freilassung politischer Gefangener. Belarus wirft Deutschland hingegen Einmischung in seine inneren Angelegenheiten vor.

Das Urteil gegen den Deutschen ist das erste Mal seit dem Zweiten Weltkrieg, dass ein deutscher Staatsbürger im Ausland zum Tode verurteilt wurde. Es bleibt abzuwarten, ob Belarus das Urteil vollstrecken wird. Sollte dies der Fall sein, würde es eine weitere Eskalation der Spannungen zwischen den beiden Ländern darstellen.